Bürgerinitiative für den Schutz der Freiberger Waldgebiete

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Jeder Freiberger einen Baum! unter diesem Motto will die Initiative "Freiberg pflanzt" das Pflanzen von 40.000 Bäumen initiieren


 

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Schwermetalle

As, Pb, Cd - diese chemischen Symbole stehen für eine jahrzehntelange Vergiftung der Freiberger Region mit hochgefährlichen Schwermetallen, für Pseudokrupp bei Kindern und die Empfehlung, auf Gemüse aus dem eigenen Garten lieber zu verzichten. Vielen Menschen sind sie deshalb auch unter dem Namen ABC (für Arsen, Blei, Cadmium) in unheilvoller Erinnerung.

Geht es nach dem Willen der Trassenerbauer, so lebt dieses Schreckgespenst nun wieder auf: für die im Wasserbergbereich tiefer gelegte Straße müssen mehrere Hunderttausend m3 Boden ausgehoben werden. Nach Informationen des Landesamtes für Geologie und Umwelt ist dieser Boden großenteils hochgiftig und darf nur abgedeckt gelagert werden, damit kein Staub abgeweht werden kann, weil dieser die schädlichen Schwermetalle in hohen Konzentrationen enthält.

Als erste wären die Bewohner des Wasserbergs betroffen. Wenn jetzt der Wind aus Richtung Wald weht, wird er wohl als Schönwetterbote begrüßt. Dann wird er möglicherweise der Träger von Gift und Krankheit sein. Und das über eine Monate, gegebenenfalls Jahre dauernde Bauzeit. Zwar kann man mittels Abdeckung und Wassersprengung die Staubemissionen verringern, was zumindest vorgesehen ist. An der Baustelle Halsbrücker Straße konnte man aber sehen, wie in der Realität mit Staubbelastungen umgegangen wird.

Später könnte der Fluch dann die Bewohner des Freiberger Ostens und bei Ostwind die ganze Stadt treffen, denn dort (auf der freigehaltenen Erweiterungsfläche von Wacker Silitronic) soll ein Großteil des Bodens landen. Bislang war wohl vorgesehen, das Material dadurch abzudecken, dass Wacker darauf auf einer Betonplatte Anlagen errichtet, nun steht dies wegen der Wirtschaftslage anscheinend in den Sternen. Damit auch die Abdeckung. Statt derer wird uns vielleicht ein kümmerlicher Rasen schützen sollen, falls der dann mal gewachsen ist.

Eigentlich hätte das Landratsamt als zuständige Behörde die mangelhafte Planung für die Entsorgung dieses Aushubs zum Gegenstand einer Planungseinwändung machen müssen. Doch dort verschickt man lieber Werbemails für die Trasse, statt den Pflichten des Bodenschutzes nachzukommen. Das erinnert in fataler Weise an DDR-Zeiten, wo kranke Kinder verschwiegen und mißliebige Zeitschriftenauflagen eingestampft wurden, um die Schwermetalle aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verbannen.